Modelle für schnelle FDM-3D-Drucke optimieren – So reduzierst du die Druckzeit richtig
Zeit ist beim 3D-Druck oft der entscheidende Faktor. Ob Prototyp, Werkzeug oder einfach ein schnelles Testmodell – mit den richtigen Designentscheidungen lässt sich die Druckzeit drastisch verkürzen, ohne dass die Stabilität oder Optik stark leidet. Der Schlüssel liegt darin, das Modell selbst so aufzubauen, dass es sich effizient drucken lässt.
In diesem Artikel erfährst du, welche Eigenschaften ein „schnelldruckfreundliches“ Modell haben sollte und wie du es bereits beim Design für hohe Druckgeschwindigkeit optimierst.
Bauteilorientierung bereits beim Design berücksichtigen
Statt das Modell im Slicer mühsam zu drehen, sollte das Design folgende Kriterien erfüllen:
Die „Druckseite“ ist möglichst plan
Kritische Bereiche liegen nah an der Druckplatte
Lange Kanten werden horizontal statt schräg ausgeführt
Das verbessert die Druckzeit UND Zuverlässigkeit.
Düsenwahl beim Design berücksichtigen
Bei großen Modellen macht es Sinn auch größere Dysen zu verwenden, so lassen sich höhere Layer realisieren und dadurch spart man deutlich an Zeit ein.
Details
Kleine Details und dünne Wandstärken vermeiden!
Aufbau bei FDM 3d Druck bedenken
Bei FDM 3d Druck ist es langsam Wände und Decken zu drucken. Nun muss man sich überlegen
wie stabil muss das Modell sein?
Brauche ich dicke Wände
oft ist es stabiler dünnere Wände zu machen da die Drucke hol sind und sobald die Wandstärke dicker ist als die im Slicer eingestellten wände, entstehen Holräume, die das Modell obwohl dicker, deutlich instabiler machen.
Große, gleichmäßige Flächen für schnelle Bewegungen
Der Drucker arbeitet besonders schnell bei:
langen Linien
wenigen Richtungswechseln
einfachen Konturen
Vermeide Zickzackflächen, filigrane Muster oder unregelmäßige Geometrien. Ein sauberer, reduzierter Stil ist hier klar im Vorteil.
Flache Bauweise bevorzugen
Hohe Modelle dauern lange – unabhängig vom Slicer.
Wenn möglich:
Funktionsflächen horizontal ausrichten
Bauform ggf. in zwei flache Teile aufteilen
Jede Millimeter-Höhe bedeutet eine zusätzliche Schicht.
Weniger Überhänge = weniger Stützmaterial
Supports verlängern jede Druckzeit enorm.
Optimiere dein Modell so, dass der Druck möglichst supportfrei bleibt:
Überhänge < 45° gestalten
Rundungen statt horizontaler Flächen
Teile bewusst umorientieren oder segmentieren
Jede vermiedene Stütze bringt Minuten bis Stunden Zeitersparnis.
Beim Slicen
Innenstruktur sinnvoll wählen
Falls du das Modell auch funktional nutzt, designe das Innenleben gleich mit:
Verwende geradlinige Kanäle, nicht verwinkelte
Setze auf unterstützungsfreie Kavitäten
Verzichte auf unnötige Hohlräume mit kritischen Überhängen
Wenn das Modell für schnelles Prototyping gedacht ist, gern auch:
komplett massiv mit wenig Infill
oder hohl mit dicken Außenwänden
Beide Varianten werden schneller gedruckt als komplexe, organische Füllstrukturen.
Den Drucker Optimieren
Solltest du alle Tipps gut umsetzten und du hast einen modernen Core X-Y Drucker, dann wirst du schnell an die maximale Druckgeschwindigkeit deines Filaments kommen. Um nun noch schneller drucken zu können, benötigst du High-Speed Filamente, die du in dem Filament Finder schnell und einfach das Passende für dein Projekt finden kannst und eine High-Flow Düse mehr dazu im Artikel Alles über Düsen / Nozzles für den FDM Druck.
Fazit
Die besten Slicer-Profile helfen wenig, wenn das Modell nicht für schnellen Druck ausgelegt ist.
Mit optimiertem CAD-Design kannst du Druckzeiten massiv verkürzen speziell, wenn du für deinen Drucker spezifisch designest und die Düsen dem Modell anpasst.
Die wichtigsten Punkte:
- vereinfachte Geometrien
- runde Ecken
- keine Überhänge
- keine kleinen Details
- wenige Wände
- wenige Überhänge
- < 45°
- supportfreies Design
- Bridging wenn möglich
- flache Bauweise
- lieber breit statt hoch
- große Düsen in Betracht ziehen
- hohe Layerhöhen ermöglichen
- dadurch stabilere Wände
- Innenstruktur optimieren
- High Flow Düse verwenden
So erreichst du saubere, stabile und extrem schnelle 3D-Druckergebnisse.